Zielsetzung
Die Computertomographie (CT) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der radiologischen Diagnostik bei pädiatrischen Patienten. Es bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich des möglichen Krebsrisikos, das mit der Strahlenexposition verbunden ist. CT-Strahlendosen können je nach medizinischer Indikation stark variieren. Unser Ziel ist es, diagnostische Referenzwerte (DRW) basierend auf klinischen Indikationen bei pädiatrischen Patienten zu definieren.
Material und Methoden
Es wurde eine Analyse von CT-Daten aus einem internationalen Dosisregister durchgeführt, das CTs von Kindern unter 18 Jahren umfasst, die zwischen Januar 2016 und 2021 an mehr als 150 Standorten durchgeführt wurden. Die DRWs wurden für den volumetrischen CT-Dosisindex (CTDIvol) und das Dosis-Längen-Produkt (DLP) für 15 CT-Kategorien festgelegt, die sowohl die anatomischen Bereiche als auch die Strahlendosen-Level (Niedrigdosis (LD), Routinedosis (RD), Hochdosis (HD)) widerspiegeln, die für die zugrundeliegenden Indikationen erforderlich sind. Wir verglichen die RD-Kategorien für Schädel-, Thorax- und Abdomen-/Becken-CTs zwischen Einrichtungen in den USA und Europa.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 95.047 CT-Untersuchungen (54% männlich, 45% weiblich) aus 41 CT-Indikationen in die Analyse eingeschlossen. Die DRWs stiegen mit zunehmendem Alter signifikant an (p<0,05). Bei Schädel-CTs von 10- bis 14-jährigen Kindern variierten die DRWs für DLP von 362 mGy·cm (LD) über 734 mGy·cm (RD) bis zu 2.058 mGy·cm (HD). Die US-amerikanischen DRWs waren signifikant höher als die europäischen DRWs für Thorax und Abdomen/Becken (beide RD). Für die Schädel-CTs waren die Unterschiede nicht einheitlich.
Schlussfolgerungen
Die Optimierung der Strahlendosis für pädiatrische Patienten stellt eine große Herausforderung dar, da die Strahlendosis je nach Alter, Größe bzw. Gewicht, klinischer Indikation und Protokoll variiert. Daher haben wir indikationsspezifische DRWs für verschiedene CT-Kategorien und Altersgruppen festgelegt.