Zielsetzung
Kardiale Magnetresonanztomographie (CMRT)-Parameter bei Patienten mit Leberzirrhose mit gesunden Kontrollen zu vergleichen sowie den Einfluss des Child-Pugh-Stadium und eines transjugulären portosystemischen Shunts (TIPS) zu untersuchen.
Material und Methoden
Bei dieser prospektiven, monozentrischen Studie erhielten 35 Patienten mit Leberzirrhose vor Lebertransplantation (46% weiblich, Alter 53±11 Jahre, MELD 14±5, Child-Pugh Stadium: 34% A/ 60% B/ 6% C) eine CMRT (3T, Ingenia, Philips). Links- und rechtsventrikuläre (LV, RV) Volumina (indiziert auf die Körperoberfläche), Ejektionsfraktion (EF) und LV „Strain“ (“Feature Tracking”, Cvi42, Circle Vascular Imaging) wurden analysiert. Die Ergebnisse wurden verglichen mit gesunden Kontrollen (n=25, 56% weiblich, Alter 50±13) mittels t-Test und Mann-Whitney-U-Test. Verallgemeinerte lineare Modelle (mit Alter, Geschlecht, Körperoberfläche, Child-Pugh-Score und TIPS) wurden angewandt.
Ergebnisse
Patienten mit Leberzirrhose zeigten signifikant größere EF (LV: 68,0±5,6 vs. 59,6±4,4%; p<0,001/ RV: 67,0±6,4 vs. 55,7±7,9%; p<0,001) und Schlagvolumina (LV: 59,2±10,9 vs. 46,3±7,8ml/m^2; p<0,001/ RV: 54,2±13,3 vs. 43,6±8,9ml/m^2; p<0,001) als Kontrollen. Longitudinaler (-20,1±3,6 vs. -17,1±2,1%; p<0.001), radialer (46,4±11,4 vs. 31,4±10,2%; p<0,001) und zirkumferenzieller Strain (-21,1±3,1 vs. -17,4±2,2%; p<0.001) waren auch verstärkt. Patienten mit TIPS (n=10, portosystemischer Druckgradient (HPVG) 24±5 vor TIPS und 15±6mmHg nach TIPS) zeigten eine 5,3% [95% Konfidenzintervall 2,0-8,7%] größere RVEF (p=0,002) und einen 10,6% [3,1-18,1%] größeren RV-Schlagvolumenindex (p=0,006) als Patienten ohne TIPS (n=25, HPVG 30±8 mmHg).
Schlussfolgerungen
Patienten mit Leberzirrhose zeigen größere EF, Schlagvolumina und Strain als gesunde Kontrollen, als Anzeichen einer Hyperkontraktilität. RV EF und Schlagvolumen sind erhöht bei Patienten mit TIPS, was als Reaktion auf eine erhöhte Vorlast zu werten ist.