Kurzzusammenfassung
In der digitalen Radiographie besteht kein Zusammenhang zwischen Bildempfängerdosis und der Schwärzung des Bildes. Dies war ein wesentlicher Grund für die Einführung des Dosisindikators als eine verpflichtende Angabe: Er ermöglicht Rückschlüsse auf die Bildempfängerdosis. In der Entwicklung der digitalen Systeme haben die Hersteller unterschiedlicher Verfahren verwendet, so dass es verschiedene Dosisindikatoren gibt.
Mit der DIN EN 62494-1-2010-05 wurde ein einheitlicher, herstellerunabhängiger Dosisindikator (Exposure Index) definiert, der auf die Bildempfängerdosis (Kb) in µGy x 100 kalibriert ist (z. B. Kb 2,5 µGy entspricht dem Wert 250).
Der Dosisindikator kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein, z.B. Untersuchungsart bzw. Histogramm, Einblendung etc.. Er stellt aber für MTR eine praxisnahe Information zur Einschätzung der eingesetzten versus optimalen Dosis dar.
Die Angaben nach Norm beinhalten 3 Werte, die für jede Aufnahme im DICOM Header (Tags 0018,1411 ff) und im Overlay der Workstation aufgeführt werden sollen:
• Ein vom System ermittelter Dosisindikator zu einer Aufnahme (Exposure Index)
• Einen festgelegten Zielwert für diese Untersuchungsart (Target)
• Der Abweichungsindikator stellt einen logarithmischen Wert der Abweichung in Belichtungspunkten dar (Deviation Index)
Zeigt der Abweichungsindikator z.B. einen Wert von + 3 (dies entspricht einer doppelten Bildempfängerdosis), so wäre die Reduktion der Exposition um 3 Belichtungspunkte (in kV oder mAs Stufen) sinnvoll.
Neben dem Dosisflächenprodukt, das eine kombinierte Information zur Eingangsdosis und exponierten Fläche darstellt, gibt der Dosisindikator eine Information zur Bildempfängerdosis, d.h. der Dosis, die hinter dem Patienten ankommt. Zur Bewertung und Optimierung von Strahlenexpositionen ist die Betrachtung beider Werte (DFP und Dosisindikator) hilfreich.
Lernziele
Dosisindikator verstehen, Tipps zur praktischen Anwendung und Optimierung von Expositionen