Einleitung
Der Granularzelltumor ist eine seltene, meist gutartige Neubildung, die aus Schwann-Zellen hervorgeht und an jeder Körperstelle auftreten kann; 5–15 % der Fälle treten in der Brust auf.
Anamnese
Ein 17-jähriger Patient stellte sich mit bilateralen verschieblichen, schmerzlosen Brustherden mit klinischem Verdacht auf ein Karzinom vor. Die diagnostische Mammographie (Abbildung 1a,b) zeigte links retromamillär eine umschriebene Raumforderung von 2 x 1,7 cm. Die rechtsseitige Läsion lag weit medial parasternal und mamographisch war nicht darstellbar. Der diagnostische Ultraschall (Abbildung 2a,b) zeigte auf beiden Seiten glatt begrenzte, hypoechogene Raumforderungen, jeweils ohne pathologische Mehrperfusion, jedoch mit gering fokaler Verhärtung in der Elastographie. Die Läsionen wurden mit dem BI-RADS-Score jeweils von 4a bewertet und wurde weitere histologische Abklärung empfohlen. Die ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie der Raumforderungen war erfolgreich. Die erste mikroskopische Diagnose war für beiden Läsionen ein Granularzelltumour (GCT). Aufgrund der Ergebnisse wurde bei dem Patienten beidseitigen weiten Exzision der Raumforderungen durchgeführt.
Diskussion
Maligne GCTs sind sehr seltene Läsionen und machen weniger als 1 % aller GCTs aus (1). Aufgrund seiner ähnlichen Merkmale in der Mammographie und im Ultraschall ist es klinisch sehr schwierig, Granularzelltumouren vom Mammakarzinom zu unterscheiden. Die vollständige chirurgische Entfernung ist die einzige Behandlung für GCTs, für die keine adjuvante Chemotherapie oder Strahlentherapie erforderlich ist (2).
Quellen
1. Corso G, DiNubila B, Ciccia A, et al. Granular cell tumor of the breast: molecular pathology and clinical management.
Breast J 2018; 24(5): 778–782.
2. De Simone N, Aggon A and Christy C. Granular cell tumor of the breast: clinical and pathologic characteristics of a rare case in a 14-year-old girl. J Clin Oncol 2011; 29(22): e656–167.