Zielsetzung
Unser Ziel war es, Veränderungen im RAS/MAPK-Signalweg bei vaskulären Anomalien mit dem klinischen Phänotyp und dem Ansprechen auf die Therapie zu korrelieren, um die Stratifizierung und Behandlung der Patienten zu verbessern.
Material und Methoden
Diese retrospektive multizentrische Kohortenstudie umfasst 29 Patienten mit extrakraniellen Gefäßanomalien, die Mosaikmutationen (pathogene Varianten, PVs) in Genen des RAS/MAPK-Signalwegs aufwiesen. Die Gewebeproben wurden während einer invasiven Behandlung oder bei klinisch-indizierten Biopsien entnommen. Die PVs wurden durch gezielte DNA-Sequenzierung des betroffenen Gewebes mittels Genpanels, von denen bekannt ist, dass sie mit vaskulären Anomalien in Verbindung stehen, nachgewiesen. Je nach den betroffenen Genen wurden Untergruppenanalysen in Bezug auf phänotypische Merkmale und dem klinischen Verlauf durchgeführt.
Ergebnisse
Fünfundzwanzig vaskuläre Malformationen, drei vaskuläre Tumore und ein Patient mit sowohl einer vaskulären Malformation als auch einem vaskulären Tumor, wiesen die folgende Verteilung von PVs in Genen auf: KRAS (n=10), NRAS (n=1), HRAS (n=5), BRAF (n=8) und MAP2K1 (n=5). Patienten mit RAS-PVs hatten signifikant fortgeschrittene Krankheitsstadien nach der Schobinger-Klassifikation (p=0,043) und häufiger Rezidive nach der Behandlung (p=0,016). Läsionen mit KRAS-PVs infiltrierten signifikant mehr Gewebeschichten als die anderen PVs (einschließlich anderer RAS-PVs, p=0,046).
Schlussfolgerungen
Dieser direkte Vergleich von Patienten mit verschiedenen PVs in den Genen des RAS/MAPK-Signalwegs zeigt eine breite Verteilung klinischer und radiologischer Merkmale bei extrakraniellen vaskulären Anomalien. RAS-Varianten sind durch aggressivere klinische Phänotypen mit höheren Rezidivraten gekennzeichnet, welche möglicherweise entsprechend der zugrundeliegenden PV individualisierte Behandlungsstrategien erfordern.