SIRT steht für Selektive Interne Radiotherapie bzw. Selektive Intraarterielle Radiotherapie. Diese interdisziplinär durchgeführte Therapie wird zur Behandlung von inoperablen, malignen Lebertumoren eingesetzt und verfolgt palliative Ziele: Es geht um eine Lebenszeitverlängerung bei verbesserter Lebensqualität.
Radioaktiv markierte Mikrosphären werden in die arterielle Strombahn des Tumors eingebracht, kappen die Sauerstoffzufuhr und lösen eine Ischämie aus. Zusätzlich gibt das Radionuklid eine hohe Dosis in der Läsion ab. Es wird ein Strahlenschaden ausgelöst. Beide Prozesse, die Embolisation sowie die Abgabe von Strahlung, können bildgebend dargestellt werden. Das umliegende Normalgewebe wird geschont. Die Stoffwechselfunktion der Leber bleibt weitgehend erhalten.
Vor der Therapie wird eine Test-Applikation durchgeführt, man nennt diese Scout. Dabei werden in der Angiographie, mit 166Holmium beladenen Sphären ins tumorversorgende Gefäß eingebracht. In der Nuklearmedizin wird eine SPECT/CT durchgeführt, um die Dosisverteilung zu überprüfen – eine extrahepatische Verteilung muss vor der SIRT ausgeschlossen werden.
Am Therapietag werden 166Holmium markierte Mikrosphären in wesentlich höherer Dosis als beim Scout appliziert. Anschließend wird die therapeutisch wirksame Strahlung mittels SPECT/CT detektiert. 166Holmium ist ein Betaminusstrahler mit einer Halbwertszeit von 26,8 Stunden und einer durchschnittlichen Reichweite im Gewebe von etwa 3,4 Millimeter.
Eine SIRT kann ebenso mit 90Yttrium durchgeführt werden. Die Testapplikation erfolgt bei dieser Variante mit 99mTechnetium beladenen Partikeln.
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