Zielsetzung
Evaluation der diagnostischen Performance der neuartigen, Kardio-MRT-basierten „Hemodynamic forces“ (HDF) Analyse zur Unterscheidung zwischen konstriktiver Perikarditis (CP) und nicht-konstriktiver Perikarditis (NCP).
Material und Methoden
Patienten mit klinischer und Kardio-MRT-basierter Diagnose einer Perikarditis von 2008 bis 2023 wurden retrospektiv identifiziert. Die Patienten wurden in Abhängigkeit des Vorliegens einer funktionellen Konstriktion basierend auf Echokardiographie und MRT dichotomisiert. Neben den klinischen Standard Herz-MRT Parametern wurde die HDF-Analyse mittels QMass (Medical Imaging Systems) unter Nutzung von Cine-Sequenzen im Zwei-, Drei- und Vier-Kammerblick durchgeführt. Subendokardiale Konturen wurden endsystolisch bzw. enddiastolisch eingezeichnet, und die Breite des mitralen und aortalen Ausflusstrakts wurde gemessen. HDF-Werte des linken Ventrikels (LV) wurden in apikal-basaler und septal-lateraler Richtung bestimmt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 55 Patienten (Alter 59±19, 25% Frauen) eingeschlossen (CP, n=24/55; NCP, N=31/55). Es gab keinen signifikanten Unterschied in der LV-Ejektionsfraktion, jedoch im enddiastolischen LV-Volumen zwischen der CP- und NCP-Gruppe (58,5% vs. 59,1%, p=0,794, 149 ml vs. 123 ml, p=0,029). Ein Perikarderguss lag bei 22/31 (70%) der NCP-Patienten und bei 12/24 (50%) der CP-Patienten vor. Die CP-Gruppe zeigte im Vergleich zur NCP-Gruppe signifikant niedrigere Werte für die apikal-basale HDF auf (17,7 % vs. 13,5 %, p=0,004). Bei den septal-lateralen HDF-Werten wurden keine Unterschiede zwischen der CP- und der NCP-Gruppe festgestellt (3,6 % vs. 3,5 %, p=0,842 ). Für die Diagnose einer CP erzielten die apikal-basalen HDF-Werte eine AUC von 0,76 (Sensitivität: 62,5%, Spezifität: 79,5%).
Schlussfolgerungen
Die Cine-MRT basierte HDF-Analyse ermöglicht mittels Bestimmung der apikal-basalen Werte eine Differenzierung zwischen konstriktiver und nicht-konstriktiver Perikarditis.