Kurzzusammenfassung
Der Satz „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem“ lässt sich auf viele Bereiche der Gesundheitspolitik anwenden. Das gilt auch für die Entwicklung weg von der stationären hin zur ambulanten Leistungserbringung (Ambulantisierung). Im europäischen Vergleich werden in Deutschland immer noch sehr viele Therapien im Krankenhaus erbracht, die in anderen Mitgliedstaaten längst ambulant erledigt werden. Das ist teuer und bindet dringend benötigte Personalressourcen. Denn bekannt ist auch, dass der beklagte Fachkräftemangel in Deutschland häufig ein Verteilungsproblem ist.
Die Politik ist sich dessen schon seit langem bewusst und unternimmt immer wieder Versuche, die starrten Sektorengrenzen zu überwinden: AOP-Katalog, ASV und zuletzt tagesstationäre Behandlungen und Hybrid-DRG sollen die Ambulantisierung in Deutschland vorantreiben. Zufriedenstellend ist die Umsetzung bisher allerdings noch nicht.
In diesem Vortrag werden die von der Politik in den vergangenen Jahrzehnten eingeführten Instrumente zur Ambulantisierung beleuchtet und ein Blick in die Zukunft geworfen: Was können wir von der Krankenhausreform in Sachen Ambulantisierung erwarten und was braucht es noch, um in diesem Bereich endlich zur so notwendigen Umsetzung zu kommen.