Zielsetzung
In der Notfalldiagnostik ist die Computertomographie (CT) auch bei Kindern trotz der Strahlenbelastung und erhöhten Strahlensensitivität unverzichtbar. Ziel ist es, die Strahlenexposition der CT bei Kindern nach Versorgung im Schockraum zu analysieren.
Material und Methoden
Alle zwischen April 2020 und Oktober 2023 mittels CT im Schockraum untersuchten Patienten von 0 - 15 Jahren wurden eingeschlossen. Strahlenexpositionsparameter (CTDIvol und DLP) wurden aus dem DICOM-Protokoll extrahiert und altersadaptierte Protokolle analog den diagnostischen Referenzwerten (DRW) verwendet: (I): 1 - <5 Jahre, (II): 5 - <10 Jahre, (III): 10 - <15 Jahre. Die effektive Dosis (ED) wurde durch Konversionsfaktoren kalkuliert.
Ergebnisse
62,7% (133/212) im Schockraum versorgte Kinder erhielten eine CT und wurden eingeschlossen (medianes Alter 7,4 Jahre, 25.-75. Perzentile: 3,3 - 10,6 Jahre; 67,7% (90/133) männlich). Häufigste Gründe für eine CT waren Verkehrsunfälle (36,1%, 48/133) und Absturztraumata (28,6%, 38/133). 94,7% (126/133) erhielten eine CT des Schädels und 52,6% (70/133) eine CT-Traumaspirale von Kopf, Hals, Thorax und Abdomen.
Die Strahlenexpositionen, mittels altersadaptierter Protokolle untersuchter Patienten, betrugen (medianes CTDIvol, DLP, ED; (25.-75. Perzentile)): Thorax: (I): 0,7 mGy (0,6-0,8), 15 mGycm (11-17), 1,3 mSv (1,0-1,4); (II): 1,5 mGy (1,2-2,0), 38 mGycm (27-51), 2,4 mSv (1,7-3,4); (III): 2,7 mGy (2,0-3,3), 82 mGycm (65-109), 2,8 mSv (2,4-3,5); Abdomen: (I): 0,8 mGy (0,7-1,0), 26 mGycm (22-35), 2,2 mSv (1,9-2,7); (II): 1,6 mGy (1,2-2,1), 60 mGycm (42-86), 4,0 mSv (3,0-5,3); (III): 3,1 mGy (2,4-4,5), 143 mGycm (101-235), 5,3 mSv (3,7-6,6). In allen Altersgruppen lagen die lokalen Dosiswerte unter den DRW. 13,5% (18/133) der Patienten wurden nicht mit altersentsprechenden Protokollen untersucht.
Schlussfolgerungen
Altersadaptierte Protokolle ermöglichen niedrige Strahlenexpositionen für die CT bei Kindern nach Schockraumversorgung mit deutlicher Unterschreitung der DRW.