Einladung zum 105. Deutschen Röntgen­kongress
und 10. Gemeinsamen Kongress der DRG und der ÖRG

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns sehr, Sie zum 105. Deutschen Röntgenkongress 2024 einladen zu dürfen! Es ist zugleich der 10. Gemeinsame Kongress der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG).

Der Kongress findet inmitten äußerst disruptiver Zeiten statt. Sinnbild hierfür ist die vierte industrielle Revolution – Industrie 4.0 – oder ChatGPT als Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) im Taschenformat, die nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche, so auch die Medizin, durchdringt. Was haben diese und viele andere Entwicklungen mit der Radiologie zu tun? Was ist bereits in unserem Fach angekommen, welche Entwicklungen sollten wir zukünftig verstärkt in den Blick nehmen und in welche Richtung sollten oder müssten wir uns entwickeln?

Das Motto des 105. Deutschen Röntgenkongresses und des 10. Gemeinsamen Kongresses der DRG und der ÖRG lautet „Radiologie in Transformation“.

Damit bringen wir zum Ausdruck, dass wir uns in einer Art Zeitenwende befinden, die Radiologie nicht vor, sondern mitten in einem Veränderungsprozess steht und bereits damit angefangen hat, diesen Prozess zu gestalten. Aber in welche Richtung sollte sich die Radiologie transformieren, welche Schwerpunkte können und müssen hier gesetzt werden? Wir haben drei Wegmarken definiert, bei denen wir uns gut vorstellen können, dass sie relevante Entwicklungsbereiche der Radiologie beschreiben, hin zu einer neuen Radiologie, die weit mehr ist als eine rein bildfokussierte medizinische Fachdisziplin:

Information, Kommunikation und Präzision.

Univ.-Prof. Dr. Thomas Helbich und Prof. Dr. Johannes Wessling
Univ.-Prof. Dr. Thomas Helbich und Prof. Dr. Johannes Wessling
Kongresspräsidenten des 105. Deutschen Röntgenkongresses und des 10. Gemeinsamen Kongresses der DRG und der ÖRG.

Die Radiologie ist es gewohnt, mit Bildern umzugehen. Aber wir merken auch, dass das nicht offensichtlich Erkennbare im Bild immer wichtiger wird und wir lernen müssen, durchs Bild hindurchzuschauen. Anders gesagt, wir werden mehr und mehr zu Informations- und Datenexperte:innen, die mithilfe computerbasierter Algorithmen die versteckten Informationen im Bild identifizieren und systematisch mit Daten aus der Molekulargenetik, der Labormedizin und der Klinik abgleichen. Dies beispielsweise, um bei Tumorerkrankungen noch passgenauere Therapieentscheidungen treffen und individuellere Behandlungsstrategien entwickeln zu können.

Kurz gesagt: Eine neue Qualität der Information, Hand in Hand mit einer zunehmenden Präzision in Diagnostik und Therapie. Wir wollen aufzeigen, dass wir über präzisere Diagnostik nicht nur den Weg zur bestmöglichen Therapie bereiten, sondern auch ganz konkret aktiver Teil derselben sind. Radiologie ist Diagnostik und Therapie und vereinigt sich in Theranostik. Wenn wir von Therapie sprechen, dann darf die interventionelle Radiologie als therapeutischem Arm unseres Faches natürlich nicht fehlen. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf das eigene Rollenverständnis und wie kann sich hier die Radiologie in den jeweiligen multidisziplinären Arbeitskontexten positionieren?

Aus einem Mehr an Informationen leitet sich auch ein Mehr an Kommunikation ab. In einer „sprechenden“ Radiologie ist Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Fachdisziplinen eines unserer täglichen Hauptinstrumente – mündlich, schriftlich und digital. Mehr noch: In einer „Marktplatz-Radiologie“ sind wir Lotsen, die Behandlungsprozesse vernetzen, moderieren und auf Basis ihres medizinischen Querschnittswissens beraten und koordinieren. Kommunikation in einer klinischen Radiologie heißt aber auch, dass wir uns stärker vom Bild hin zu Patienten bewegen müssen.

Wir kümmern uns um unsere Patientinnen und Patienten, erklären Bilder und Befunde, begegnen Ängsten und Sorgen und sind Lotse für den weiteren Behandlungsweg. Hier wird es darum gehen, unser Fach als ein patientenzentriertes Fach zu begreifen und zu leben. Der Einsatz von KI und die dadurch gewonnene Zeit sollen uns hierfür zunehmend mehr Möglichkeiten schaffen. Ganz aus der Patientenperspektive werden wir in diesem Zusammenhang das Thema Schmerz in den Blick nehmen.

Das Plakat zum 105. Deutschen Röntgenkongress

Was kann die Radiologie mit ihrer Diagnostik leisten, wenn „der Bauch weh tut“, es „im Knie zwickt“ oder es einen „Druck in der Brust“ gibt? Woher kommt der Schmerz und wie kann die interventionelle Radiologie helfen, Schmerzen oder ihre Ursache zu beseitigen? Anhand dieser und anderer alltagsrelevanter Problematiken wollen wir aufzeigen, wie sich patientenzentrierte Kommunikation gestalten lässt.

Präzision ist ein Schlüsselaspekt der modernen Radiologie, der nicht zuletzt durch den Einsatz von KI großartige Entwicklungschancen bietet. Aber selbstverständlich sind hierfür auch andere Faktoren bedeutsam: Eine qualifizierende Aus- und Fortbildung, die systematisch Aspekte der Subspezialisierung ins Visier nimmt oder aber Formen einer verstärkt multidisziplinären und organbezogenen Zusammenarbeit.

Und wenn wir über Zusammenarbeit sprechen, dann müssen wir in Zeiten eines allgemeinen Fachkräftemangels oder möglicher Remote-Control-Lösungen auch über zukünftige Organisations- und Prozessformen der radiologischen Arbeit sprechen.

Es ist Besonderheit und Stärke der Radiologie zugleich, dass wir ein buntes Spektrum von Berufsrichtungen – Ärzt:innen, medizinische Technolog:innen, Medizin­physiker:innen, IT-Fachleute sowie Industriepartner und Entwickler – vereinen. Transformation der Radiologie gelingt dann, wenn wir die relevanten Themen deshalb gemeinsam diskutieren und voranbringen.

Radiologie in Transformation - Dabeisein lohnt sich!

Der 105. Deutsche Röntgenkongress und der 10. gemeinsame Kongresses der DRG und der ÖRG setzt sich in gewohnter Form aus zwei Bestandteilen zusammen.

RÖKO DIGITAL erwartet Sie vom 1. März 2024 bis zum 22. Juni 2024 und bietet Ihnen radiologische Fortbildung in ihrer gesamten Vielfalt. Das flexible Online-Format bietet Ihnen immer mittwochs, donnerstags und samstags aktuelles Wissen – wo auch immer Sie sind. Das abwechslungsreiche Programm gestalten die Arbeitsgemeinschaften, Netzwerke, Foren und assoziierten Fachgesellschaften der DRG wie auch der ÖRG.

RÖKO WIESBADEN findet über Christi Himmelfahrt vom 8. bis zum 10. Mai 2024 im modernen RheinMain CongressCenter (RMCC) statt. Hier können Sie die „hot topics“ entlang des Kongressmottos vertiefen und diskutieren. Neben wissenschaftlichen Sitzungen erwarten Sie viele interaktive Veranstaltungen und Dialog-Formate zu hochaktuellen Themen. Unsere Partner aus der Industrie freuen sich darauf, Ihnen in der weitläufigen Industrie-Ausstellung Einblicke in neue Entwicklungen und Techniken bieten zu können. Der Kongress in Wiesbaden ist außerdem wieder eine hervorragende Gelegenheit, um Kolleginnen, Kollegen und Freunde zu treffen und die radiologische Gemeinschaft zu erleben.

Sie können sich sowohl für RÖKO DIGITAL als auch für RÖKO WIESBADEN separat anmelden. Unsere Empfehlung: Nehmen Sie an beiden Formaten teil. So profitieren Sie von einem perfekt aufeinander abgestimmten Programmangebot zu allen relevanten Fortbildungs-, Wissenschafts- und berufspolitischen Themen.

Gestalten Sie die „Radiologie in Transformation“ mit
beim 105. Deutschen Röntgenkongress 2024 und 10. gemeinsamen Kongress der DRG und der ÖRG.
Wir freuen uns auf Sie!

Mit herzlichen Grüßen
Ihre

Prof. Dr. Johannes Wessling

Univ.-Prof. Dr. Thomas Helbich